Beitrag von Anna Howind zur Erweiterung unserer Beratung für digitale Hilfen (Videoübertragung vom 20.03.2020)
"Zunächst vielen Dank für das geschenkte Vertrauen. Mit der Beratungsstelle für digitale Hilfen gehen wir neue Wege. Dabei haben die Erfahrungen, die wir in der Corona-Krise sammeln, nicht nur neue Wege für TechUnte eröffnet, sondern unser Tempo deutlich beschleunigt.
Es ist keine Zeit für einfache Anworten. Dabei ist es das, was viele Menschen oftmals am Telefon oder per Videochat von mir erwarten. Wer infiziert oder gar erkrankt ist, erwartet unsere Solidarität und die bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung. Wer nicht infiziert ist und nicht der sogenannten Risikogruppe für die Covid-19-Infektion angehört, möchte in der Corona-Krise das Leben so fortsetzen wie bisher. Lassen sich die Gruppen so einfach separieren damit wir wieder Normalität erfahren? Ich denke nicht.
Immer mehr Menschen mit chronischen Erkrankungen oder über 75 Jahren fragen mich direkt: Könnte ich in nächster Zeit aussortiert werden, weil ich zu krank oder zu alt bin? Diese Frage musste ich mir vor der Corona-Pandemie nicht in dieser überspitzten Formulierung stellen. Nun kann ich dieser Frage nicht mehr ausweichen. Sie erfordert eine eigene individuelle Antwort und zugleich eine kollektive gesellschaftliche Haltung. Betrachten wir diese Fragen aus verschiedenen Perspektiven heraus. Strengen wir unsere Fantasie an. Finden wir gemeinsam heraus, wie wir ältere Patient*innen aus dem Krankenhaus heraus mit ihren Lieben verbinden können, welche Schutzmaßnahmen nicht zur Isolation führen und wer von zu Hause noch Schutzmasken nähen kann. Lassen wir es nicht bei Absichtserklärungen bewenden. Jeder und Jede kann nun helfen und sich solidarisch zeigen!"
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